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                             Die Indiaca Mannschaft bei den Deutschen Meisterschaften       

 

Der Start:

Ach was hatten wir uns gefreut. Wir bei den Deutschen Meisterschaften. Das ist doch was. Und dann war der große Tag gekommen. Fleißig hatten wir trainiert!!!!!??? Waren wir am Ende vielleicht „Übertrainiert“?? Egal, der große Tag war da.

Samstagmorgen, 16. Mai 2009:

5.25 Uhr, die ersten Spieler/innen treffen an der Bushaltestelle "Am Strich" ein. Pünktlich um 5.30 Uhr soll es losgehen. Ob uns das gelingt? Problem Nr. 1: Karin S. aus der Taunusstraße ist doch dabei. Ob sie pünktlich sein wird? Schon beim letzten Training wurde sie immer wieder an die Pünktlichkeit erinnert.

Problem Nr. 2: Ihr Nachbar, Schwager und gleichzeitig unser Busfahrer Jörg M. aus dem Wiesengrund. Auch bei ihm zählt Pünktlichkeit mehr zu den Fremdwörtern.

5:28 Uhr: Der Rest der Mannschaft ist vollzählig an der Bushaltestelle versammelt. Fehlen nur noch die beiden Erstgenannten.

5:29 Uhr: 12 Augenpaare, teilweise durch Brillengläser verstärkt, schauen die Taunusstraße runter. ÜBERRASCHUNG: Der Bus mit Karin und Jörg nähert sich der Bushaltestelle. Erleichterung macht sich breit. Nun steht wohl einer pünktlichen Abfahrt nichts mehr im Wege. Die Koffer werden verstaut und man ist guter Dinge.

5:31 Uhr: Karin S. stellt unserem Busfahrer die alles entscheidende Frage: „Hoste ach dei Schiedsrichtertrikot ingepackt?“ 5 Sekunden Totenstille, dann ein jäher Aufschrei von Jörg. „ Naaaa, ....ei muss eisch dot da metnumme?“ Antwort von Karin S. „No klur, sust kaaste doch net peife“.

Jörg M: „ Ei wo hun eisch dot da rim? ??? Do muss eisch noch mol ham forn unds Jutta frehe. Obber dot schälft jo noch.“

5: 34 Uhr: Jörg bespringt den Bus und fährt Richtung Wiesengrund. Wäre ja auch zu toll gewesen, wenn wir mal pünktlich aus Seelbach raus gekommen wären.

5: 40 Uhr: Jörg verleiht seinem Bus Flügel und erreicht wieder die Bushaltestelle. Mit Schiedsrichtertrikot!!!

5: 42 Uhr: Einsteigen, anschnallen und endlich geht es los. Halt!!! Das Navigationsgerät, ausgeliehen von Gerold F. aus der Taunusstraße, muss noch angeschlossen und eingeschaltet werden. Geht relativ schnell. Es kann losgehen.

Nur 150 Meter später bemerkt unser Fahrer, dass der Bus ja ein Navigationsgerät besitzt, welches sich nun auch zu Wort und Bild meldet. Na nun kann ja nichts mehr schief gehen. Edgar B. aus dem Wiesengrund ist begeistert von den Navis und schlägt seiner Frau Isolde B. vor, sich doch auch mal ein solches Teil anzuschaffen. Der Vorschlag verliert sich aber im Innenraum des Busses.

 

Die Fahrt:

Von der Fahrt gibt es keine besonderen Vorkommnisse zu berichten. Die Autobahn war frei und Jörg M. hielt sich peinlich genau an die angegebenen Geschwindigkeitsbeschränkungen. Hatte er mal eines übersehen, meldetet sich ja auch sein „Navi“ zu Wort und alle im Bus wussten, Jörg war mal wieder zu schnell. Nun war es nicht mehr weit bis zum Ziel. Wir lagen gut in der Zeit. Das Navi hatte als Ankunft 7:38 Uhr ausgerechnet und wir lagen voll im Limit. Essen - also die Stadt Essen -  war in Sicht und die Sonne schien und ließ uns guter Dinge sein. Auf den ersten Hinweisschildern war nun auch schon Wattenscheid zu lesen. Doch dann noch einmal eine Baustelle mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 60 km/h. . So ein Ärger. Sollten wir doch später ankommen als vom Navi ausgerechnet? Das durfte doch nicht wahr sein. In Gedanken waren alle, einschließlich unseres Fahrers, schon in der Halle. Da traf es uns wie aus heiterem Himmel. Zuerst von Beatrix S. aus dem Wickengarten bemerkt. ES HAT GEBLITZT!!  Jörg, wir sind geblitzt worden!! Nun war plötzlich Leben in der Bude. Jörg M. der Mann der uns sicher  200 km über die Landstraßen und Autobahnen gelenkt hatte und sich peinlich genau an „alle“ Geschwindigkeitsbeschränkungen gehalten hatte, wurde für einen Moment seiner Unachtsamkeit bestraft. Es gingen nun die Diskussionen los wo die Blitzapparate standen und ob wir wirklich zu schnell waren. Es half alles nichts. Vier fest installierte Blitzer standen nach Augenzeugenberichten von Beatrix S. nebeneinander und der 3. von links hatte uns im Bild festgehalten. Es wurde gerechnet, wie schnell wir waren – höchstens 80 km/h – so unser Fahrer. Macht nach Abzug der Toleranz  immer noch ca. 71 km/h, also nicht mehr als 20 € und wohl keine Punkte.  Jörg M. war erst einmal beruhigt. Außer ihm fanden alle im Bus die Blitzaktion recht lustig. Zu allem Übel war dann auch noch die Ausfahrt gesperrt an der wir raus gemusst hätten. Also eine Ausfahrt vorher nehmen. Ob das Navi etwas merkt. Zunächst Stille – und sofort meldeten sich 6 weitere Navis zu Wort. Jeder wusste wie man am besten fahren sollte. Doch dann meldete sich zum Glück die Navi-Dame zur Freude von Edgar B. wieder zu Wort und kannte zur Verwunderung von Edgar auch noch den Weg. Eine tolle Sache so ein Navi. „Isolde, so ans hulle mir us ach“ schoss es aus ihm heraus. Ankunft an der Halle um 7: 43 Uhr. Voll im Soll. Dank Navi war uns eine „Blitzsaubere“ Fahrt nach Wattenscheid geglückt.

 

Der Tag:

Sofort stürmten wir in die Halle. Wir waren nicht allein. Welch ein Andrang. Aus allen Ecken kamen Damen und Herren aller Altersklassen in Trainingsanzügen. Wollten die auch Deutscher Meister werden?? So langsam wurde es ernst. Für 8:30 Uhr war der Einzug aller Mannschaften geplant. Jetzt hieß es Trikots an, Fahne raus und sich präsentieren. Um 8:40 Uhr schließlich hieß es: „Alle Mann vor die Halle und bereit machen zum Einzug. Der große Augenblick. Hinter den Schildern mit den einzelnen Bundesländern marschieren die Mannschaften zu Musik und unter dem Beifall der Gäste in die Halle. Dann heißt es: „Es folgt die Nationalhymne“. Ein ergreifender Moment auch für so hart gesottene Kerle wie wir. Es folgt die Begrüßung durch den Bezirksbürgermeister und die Abteilungsleiterin Indiaca.

Im Anschluss begannen dann die Spiele der Damen- und Herrenmannschaften . Wir hatten also noch frei und nutzten die Zeit um uns zu aklimatisieren und mental auf den nächsten Tag vorzubereiten. Auch zuschauen kann schön sein. Wir feuerten unsere Freunde vom TV Villmar an, die mit einer Damen und einer Herrenmannschaft bei den Wettkämpfen mitwirkten.

 

Der Abend:

Am Nachmittag hat uns unser Fahrer Jörg M. – der aus dem Wiesengrund – dann schon mal zu unserer Unterkunft gefahren. Die Zimmer wurden bezogen und wir konnten uns frisch machen. War ja auch ganz schön anstrengend, das zuschauen bei den Spielen der anderen. Gegen 16.15 Uhr traf dann auch unser Mitspieler Gerold F. ein, das ist der, der unserem Fahrer Jörg M. das Navi geliehen hatte. Gerold brachte noch unseren Edelfan, Jutta M. aus dem Wiesengrund mit. Am Abend hieß es dann: Feiern bis der Arzt kommt. Die Ausrichter hatten zum Mahl  geladen und wir nahmen dieses in einer Schulhalle ein. Auch wenn die Schnitzel etwas lauwarm waren, geschmeckt hatte es allen. Danach steigerte sich so langsam die Stimmung und als Gerd Dommermuth vom TV Villmar dann auch noch den Schnaps – gesponsert vom Wirt aus dem Rathauseck in Villmar – auspackte ging die Post ab. Es wurde gesungen und für einige Stunden vergaßen wir, dass wir ja am nächsten Tag beim Kampf um die Deutsche Meisterschaft mitmischen wollten. Um 23. 05 Uhr begaben wir uns so langsam Richtung Bus, den wir nach einem Zwischenstopp an der Theke, gegen  23.45 Uhr erreichten. Nun zeigte Gerold F. – der auf der Fahrt neben unserem Fahrer Jörg M. sitzen durfte, dass man am Navi auch Strecken eingeben kann, die nicht über die Autobahn gehen und dazu noch schnell sind. Um 0.00 Uhr erreichten wir dann unsere Unterkunft im EBZ – Europäisches Bildungszentrum - ! Einige fielen müde ins Bett, andere – die Mehrheit – traf sich noch zu einem Absacker vor der Tür und folgte dann später.

 

Der nächste Morgen:

Aufstehen um 6.15 Uhr!!  Laden des Busses um 6.45 Uhr und Frühstück von 7.00 – 7.40 Uhr. Knallharte Zeitvorgaben ließen keinen Spielraum für andere Sachen. Nur Karin S. aus der Lerchenstraße, blieb etwas länger liegen, verzichtete dafür aber auch auf das Frühstück. Sie kam knapp, aber zur Überraschung aller noch im Zeitlimit in den Frühstücksraum und füllte ihre mitgebrachte Tupperdose. „Meujns ärse eisch naut“ waren ihre Worte. 7.40 Uhr – Alle Mann/Damen aufsitzen war der Befehl. Edgar B. durfte heute mit Gerold F. im Tiefflug zur Halle düsen. Natürlich war auch in diesem Auto das Navi programmiert.  Abfahrt genau um 7.41 Uhr. Laut Navi nach 150 Metern rechts und dann sofort links abbiegen. An dieser markanten Stelle wollte unser Fahrer Jörg M. am Vortag noch zum „Geisterfahrer“ werden, aber die 6 anwesenden Navis konnten dies im letzten Moment noch verhindern. Heute nahm er diese Abfahrt mit Bravour. Wir erreichen nach weiteren 100 Meter die A 40, die uns zur Halle bringt. Da ein Aufschrei von Karin S.! „Wo hun eisch da mei Handtasch rim?“ Alles sucht vergebens im Auto. „Hun eisch dej da beim Frühstück hänge lose?“ Dank Handy wurde sofort Gerold F. informiert, der vor der Abfahrt noch einmal das „Sitzungszimmer“ aufgesucht hatte und daher hinter uns war. Er war auch sofort am Telefon. Jutta M., die das Gespräch mit Gerold F. führte erklärte ihm, er solle doch im Frühstücksraum nachsehen, ob dort die gesuchte Tasche sei und er solle auch daran denken Edgar B. mitzubringen. „Do muss eisch noch emol zerick fohrn, eisch sein schu innerwegs“, war die Antwort, „en de Edgar sitzt schu nebe mir,“ war der zweite Teil des Satzes.

8.00 Uhr, wir sind auf dem Parkplatz an der Halle. Nichts wie in die Halle, umziehen und dann warm machen, denn wir haben das erste Spiel. Beim warm machen durfte noch geträumt werden. Edgar B. würde, sollten wir auf´s  Treppchen kommen sogar nach Hause laufen. Doch dann brach er auch schon den Gedanken ab und meinte: „Eisch schwätze orreweil besser naut mi, mer was jo net wot noher noch su all geschriwwe wird“.  Zu spät Edgar!!!!

 

  

Die Spiele:

Den Teil überspringen wir besser, denn wir wurden geschlagen, geschlagen und nochmals geschlagen. Dabei hatten wir uns doch so gut vorbereitet!!  Beim nächsten Mal wird aber alles besser, denn wir konnten uns so einiges bei den anderen Mannschaften abschauen. Das müsste jetzt nur noch umgesetzt werden. Na, dann haben wir ja für die nächsten 365 Tage alle Hände voll zu tun. Aber auch wenn wir verloren haben, missen wollten wir dieses Erlebnis aber nicht, denn es war schon etwas besonderes. Am frühen Nachmittag, wir warteten noch auf die Siegerehrung, startete Gerold F. schon einmal, denn er musste noch auf eine Familienfeier. Auf der Heimfahrt begleitete ihn unsere Spielerin Birgit B. aus Falkenbach. Und was macht ein Autofahrer, wenn er sich ins Auto begibt als erstes??  RICHTIG!!  Das Navi programmieren. Dies tat auch Gerold F.!! Doch weil er zu faul war – Seelbach – einzugeben nahm er einfach Weilburg, denn dass hatte er noch irgendwo abgespeichert. Und so fuhren sie dann auch……. Warum denn einfach wenn es auch über Siegen geht. Ob er seiner Begleiterin wohl zeigen wollte, welch ein Weltenbummler er ist?? Aber am Ende kamen sie doch noch gut in der Heimat an.

 

Die Heimfahrt:
Der Rest des Teams wartete noch artig auf die Siegerehrung und nahm noch eine Urkunde für den 9. Platz in Empfang. Brav verabschiedete man sich noch von den anderen Mannschaften und trat dann die Heimfahrt gen Seelbach an. Als alle endlich im Bus waren, wurde noch das Navi programmiert und los ging es. Schon nach kurzer Zeit überholte unser Fahrer Jörg M. den Wagen von Jürgen Caspari aus Villmar und man winkte sich freundlich zu. Die Stimmung war gut, auch wenn man müde war, was Jutta M. auch deutlich sichtbar zeigte. Man stellte fest, dass sich in dem Bus auch ein Radio befand und schaltete dieses ein. Nun ging doch schon alles viel leichter von der Hand. Plötzlich ein greller Schein und das ganze Auto wurde erleuchtet. Wieder hatte uns der „Blitz“ erwischt. Diesmal aber für alle sichtbar. Jörg M. war von den Socken. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Erst auf der Hinfahrt und jetzt auch noch auf der Rückfahrt. Hier muss es wohl nicht mit rechten Dingen zugehen. Das wird ja eine teure Sache für den TuS wurde schon im Bus gefrotzelt. Da wird sich der erste Kassenwart Thomas Z. aus dem Wiesengrund aber freuen. Bus bezahlen, Strafe bezahlen, Startgeld bezahlen,…..! Ist schon ne tolle Truppe die vom Indiaca. Aber vielleicht übernimmt ja auch das Autohaus Offenbach – hier hatten wir den Bus ja her – die Rechnung. Mal mit Michi reden war der Tenor. Nein; natürlich übernehmen wir alle Kosten. Ansonsten gab es eigentlich keine besonderen Vorkommnisse mehr auf der Heimfahrt, ausser dass Jörg M. alle Geschwindigkeitsschränkungen wieder ganz penibel einhielt, was zur Folge hatte, dass wir von ca. 5431 Auto überholt wurden, aber wir fuhren ja auch strickt nach den angegebenen Zahlen. Nur komisch, das die anderen dies nicht machten, aber auch nicht geblitzt wurden!!??? Was gab es sonst noch? Ach so, jaaaaaa. Eine Baustelle gab es auch noch. Eine Spur links und zwei Spuren rechts. Natürlich fuhren wir ordnungsgemäß auf der rechten Spur ---- und standen promt im Stau. Links wurde gefahren und dort wo gestanden wurde, waren wir. Aber ansonsten war alles im grünen Bereich.

 

Der Abschluss:

Damit hätten wir eigentlich anfangen sollen, denn hier liefen alle noch einmal zur Höchstform auf. Treffpunkt war das Rathauseck in Villmar. Unsere Freunde vom TV Villmar und wir, feierten gemeinsam und wir verbrachten noch einige schöne, gesellige und lustige Momente. Natürlich wurde auch etwas gegessen, denn nach den anstrengenden Spielen und dem Gewichtsverlust mussten wir schon schauen, dass wir wieder auf unser „Kampfgewicht“ kommen. Zum Abschied wurde noch gemeinsam gesungen und dann trennten sich unsere Wege. Die der Villmarer und die der Seelbacher. Jörg M. brachte uns – ohne Navi – gut nach Seelbach und wir vielen todmüde aber mit einem Rucksack voll schöner Erinnerungen ins Bett.

 

Und sollten wir wieder mal die Möglichkeit haben an einer Deutschen Meisterschaft teilnehmen zu dürfen, werden wir es sicher wieder tun.

 

                                         

                                                                     

 

                                              

                                Gute und ausgelassene Stimmung am Abend                                                     So schlecht wie unsere Frauen beim Frühstück am morgen drein  -

                                                                                                                                                                 schauen, war das Frühstück nun auch wieder nicht.

 

                                                                           

                                                                   Immer zu einem Spaß aufgelegt. Gerd Dommermuth                                                       

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